WLAN ist bequemer aber in der Regel etwas langsamer als der Anschluss per LAN-Kabel
Video-Formate wie MP4 oder der neue Standard HEVC lassen sich schneller hochladen
YouTube hat sich zu einer beliebten Möglichkeit entwickelt, Videos mit der Welt zu teilen. Jede Minute werden laut YouTube 400 Minuten Filminhalte hochgeladen. In der Praxis zeigt sich oftmals, dass der Video-Upload bis zu mehreren Stunden erreichen kann. Mit einigen Tricks, lässt sich das Hochladen von Videos beschleunigen.
1. Der Verbindungs-Check – wenn die Verbindung langsam ist
Dauert der Video-Upload besonders lange, kann dies an einer sehr langsamen oder stark ausgelasteten Internetverbindung liegen. Letzteres lässt sich relativ leicht lösen. Zunächst gilt es zu prüfen, ob nicht gleichzeitig Dateien ins Netz oder vom Internet geladen werden. Wenn ja, so sollte man alles stoppen, was Performance kostet. Zudem sollte man Prüfen, wie der Rechner ans Internet angeschlossen ist. Die drahtlose Verbindung per WLAN ist zwar bequem, aber in der Regel etwas langsamer als der Anschluss per LAN-Kabel. Wer die Möglichkeit hat, beides zu verwenden, sollte also dem Kabel den Vorzug geben. Auch lohnt es sich, die typischen Stoßzeiten im Netz zu meiden. Wer in einem Mietshaus etwa morgens vor 8 oder abends nach 22 Uhr ein Video hochlädt, bekommt mehr Bandbreite und es geht schneller.
Hat man das Gefühl, dass es eher an der vom Netzbetreiber bereitgestellten Verbindung liegt, so hilft ein Speedtest, der z. B. kostenlos auf den Websites von Chip oder T-Online verfügbar ist. Liegt die Upload-Geschwindigkeit deutlich unter dem Durchschnitt, lohnt sich eine Nachfrage beim Anbieter und für ambitionierten YouTube-Veröffentlicher unter Umständen sogar der Wechsel. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die beworbene und im Vertrag festgelegte mbit/s-Zahl sich oft lediglich auf die Download-Rate bezieht, und das meist auch noch mit der Einschränkung „bis zu“. Für das Hochladen ist diese Zahl aber gar nicht relevant. Wichtig ist, auf die sogenannte Upload-Rate zu achten. Die ist in den allermeisten Fällen deutlich geringer und gerade bei sehr preisgünstigen Einsteiger-Verträgen nur bedingt für das Hochladen größerer Datenmengen, wie sie bei Videos anfallen, geeignet.
2. Wird das bestmögliche Video-Format verwendet?
Wer es sich einfach macht und wenig mit der Video-Nachbearbeitung beschäftigt, der lädt seine Videos in der Regel einfach in dem Format hoch, in dem es die Kamera gespeichert hat. Meist ist das möglich, denn YouTube unterstützt den Upload von zahlreichen Video-Formaten. Allerdings ist es nicht unbedingt empfehlenswert, denn manche Formate wie etwa .WMV oder .AVI verbrauchen vergleichsweise viel Platz und liefern trotzdem nicht sehr viel mehr Qualität. Moderne Varianten wie MP4 dagegen sind schon Internet-optimiert und komprimieren sehr stark. Mit ihnen kann eine Datei oft auch ohne größeren Qualitätsverlust um die Hälfte oder sogar noch mehr verringert werden und lädt dann deutlich schneller hoch. Die Empfehlung ist daher, die Nutzung von modernen Formaten wie MP4 oder dem neuen Standard HEVC: Beide bieten einen guten Kompromiss und ermöglichen den Export eines optisch ansprechenden Videos bei reduzierter Datenmenge. Insbesondere bei der Video-Verarbeitung darf man auf einen Innovationsschub durch die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) hoffen. Die Voreinstellung des Video-Formates erfolgt übrigens in den Video-Settings der Kamera.
Wessen Kamera die genannten Formate noch nicht unterstützt, der kann zu einem Video-Konvertierungsprogramm greifen. Davon gibt es zahllose Varianten, darunter auch viele kostenlose. Manche Tools, wie etwa Handbrake, bieten sogar eine spezielle „Web Optimized“-Version an, andere wie der iSkysoft iMedia Converter Deluxe auch den direkten Upload zu YouTube.
3. Verwendet man ein geeignetes Programm zum Hochladen?
Man kann zwar über den Browser auch Dateien zu Youtube über deren Web-Upload hochladen, aber bequemer ist ein spezialisiertes Programm. Dieses hat den Vorteil, dass man auch mehrere Dateien in eine Hochlade-Warteschlange legen kann. So kann das Tool einfach im Hintergrund laufen, während man etwas anderes macht.
Manche dieser Programme bieten nur die Dateiumwandlung an, andere ermöglichen auch noch leichte Bearbeitung wie etwa das Ergänzen von Titelfolien oder das Hinzufügen von Spezialeffekten. Ansonsten unterscheiden sich die Tools vor allem auch in punkto Verarbeitungsgeschwindigkeit, Anzahl der unterstützenden Betriebssysteme und Nutzerfreundlichkeit.
Fazit
Wem der Upload seiner Videos zu langsam ist, der hat drei Ansatzpunkte, die er überprüfen kann. Angefangen bei dem Verbindungscheck bieten auch Video-Formate und Konvertierungs-Programme Optimierungspotenzial, die den Upload-Prozess angenehmer gestalten können. Hierbei hilft es, sich selbst bewusst zu werden, vor welchen Ausgangsbedingungen (Format in der Kamera, Betriebssystem des Rechners etc.) man selbst steht und welche Programme oder Formate damit am besten funktionieren. Dann steht der schnellen Video-Veröffentlichungen auf der Video-Plattform nichts mehr im Wege.
Videotipps 09 / 2018