Filmen mit der Outdoor-Kamera

Ob der Sprung mit einem Mountainbike beim Downhill-Parkur oder der Tauchgang im Roten Meer, eine Verfolgungsjagd auf Roller-Blades oder das Dünen-Surfen in der Wüste. Es gibt immer wieder herausfordernde Situationen, die eine zusätzliche Kamera für die Dreharbeiten erforderlich machen. Dynamische Aufnahmen, die aus mitunter ungewöhnlichen Kamerapositionen gefilmt wurden, machen bei der Filmproduktion das Salz in der Suppe aus.

Um nicht die Filmkamera diesen extremen Aufnahmeverhältnissen aussetzen zu müssen, wird im Regelfall eine Pickup-Kamera eingesetzt. Die erste Wahl mag hier eine Action-Cam sein, da diese überaus robust und der Garant für actiongeladene Aufnahmen sind. Prinzipiell richtig, aber die Nachteile, die eine Action-Cam mit sich bringt, disqualifizieren die kleinen Aufnahmewunder. Mit den Aufnahmen soll der Zuschauer förmlich in das Geschehen eintauchen, von der Dynamik mitgerissen werden, den Fahrtwind förmlich spüren, das Salzwasser schmecken und den Wüstensand fühlen. Um das transportieren zu können, muss man die vollkommene Kontrolle über das Kamerabild haben. Auf dem recht kleinen Display einer Action-Cam ist das nahezu unmöglich. Zudem kann sich die Steuerung der Cam, die über WLAN mit dem Smartphone verbunden ist, insbesondere in einer feucht-nassen Umgebung als äußerst ungeeignet erweisen. Hinzu kommt dann noch, dass Actions-Cams meist nur über eine Weitwinkeloptik verfügen und sich damit weder Zooms noch brauchbare Detailaufnahmen realisieren lassen.

Womit soll man dann filmen? Die Lösung liegt erst beim zweiten Hinsehen auf der Hand, denn verschiedene Hersteller haben Outdoor-Kameras im Programm, die meist noch widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse sind als Actions-Cams. Aktuelle Modelle haben Full-HD als Standard, liefern aber auch Aufnahmequalitäten bis 4K, stellenweise sogar UHD, und sind ab Werk mit einem wassergeschützten Gehäuse ausgestattet, das jedem Regen trotzt und sogar Tauchgänge bis zu 30 Metern Wassertiefe erlaubt. Dank der robusten Bauweise verkraften die Kameras selbst Stürze aus einer Höhe von 2 Metern.

Aber auch die Outdoor-Kameras haben ihre Schwachpunkte. Gewohnte manuelle Bildeinstellungen, wie Helligkeitskorrektur oder Weißabgleich, lassen sich bei manchem Modell nicht vornehmen. Zudem erschwert häufig ein kompliziertes Handling die Einstellungen. Bei schwacher oder unzureichender Ausleuchtung des Motivs können konstruktionsbedingt höhere Aufnahmequalitäten mit einem starken Bildrauschen einhergehen.

Wenn die Drehbedingungen entsprechend gut sind und eine ausreichende Beleuchtung gewährleistet ist, können Outdoor-Kameras überzeugende Aufnahmen einfangen, die einen Film deutlich aufwerten können. Für den spontanen Einsatz sind diese Modelle allemal geeignet. Beim Film ist eine exzellente Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg, so auch bei Aufnahmen mit Outdoor-Kameras.

Videotipps 10 / 2017