Zeche Zollverein

Fotomotive gibt es in Hülle sowie Fülle und eigentlich muss man das Zuhause dafür noch nicht einmal zwangsläufig verlassen, wenn man beispielsweise über Fotostudioequipment verfügt und/oder seine Liebe für das fotografische Experiment in den heimischen vier Wänden entdeckt hat. Die Bandbreite an Motiven ist ohne unser eigenes Zutun vor der eigenen Haustüre jedoch gigantisch – oftmals erachten wir diese Motive aber vielfach als nicht fotografierenswert, weil sie uns alltäglich begegnen. Der eigene Fotofokus erweitert sich mit Neuem, und dazu gehört es auch, Orte, wie beispielsweise die Zeche Zollverein, zu besuchen. Hier, so unsere eigene Erfahrung, kommt man allein schon aus fotografischer Sicht voll auf seine Kosten. Es empfiehlt sich, ausreichend Zeit – gegebenenfalls mit einer Übernachtung für alle, die nicht in der näheren Umgebung wohnen – einzuplanen, denn das Angebot, was man alles erleben kann, ist umfassend.

Kamera, das optimale Aufnahmegerät

Eine Kamera ist unseres Erachtens beim Besuch der Zeche Zollverein Pflicht, möchte man sich die beeindruckende Motivbandbreite fotografisch sowohl im Außen- als auch im Innenbereich wirklich wirkungsvoll erschließen. Architekturfotografen kommen bei der Zeche Zollverein ebenso auf ihre Kosten wie Landschaftsfotografen oder all jene, die im Detail ihre Vorliebe sehen. Hier findet man Industriearchitektur, die – so unsere Erfahrung – den Auslöser nicht stillstehen lässt.

Möchte man sich die gesamte fotografische Bandbreite der Zeche Zollverein erschließen, dann ist man mit einer Kompaktkamera mit einem weiten Zoombereich sowie mit einer kompakten System- oder Spiegelreflexkamera mit einer entsprechenden Auswahl an Objektiven, vom Normalobjektiv über das Teleobjektiv bis hin zum Weitwinkelobjektiv, perfekt gerüstet. Welches Objektiv zum Einsatz kommt, hängt natürlich vom Motiv ab. Mehr als Ratsam ist ein Stativ – das ist als dritte Hand des Fotografens für alle Bereiche auf der Zeche Zollverein sehr nützlich und erst recht Pflicht, wenn beispielsweise die Lichtbedingungen nicht optimal sind oder man sich den leuchtenden Treppen im Inneren beispielsweise hingibt. Sofern die Kamera den Einsatz eines separaten Blitzgerätes zulässt, so gehört dieses natürlich ebenso in die Fototasche wie entsprechende Filter. An Ersatzakkus und Speicherkarten ist zu denken – wir haben es geschafft bei unseren zwei zum Einsatz gekommenen Kameras, dass beide Ersatzakkus am Ende des Tages leer waren.

Das Smartphone kommt aus unserer Sicht bevorzugt zur Kamerasteuerung zum Einsatz. Für den Schnappschuss ist es sicherlich auch für Impressionen der Zeche Zollverein geeignet, aber ansonsten ist man mit einer Kamera deutlich besser beraten.

Überblick verschaffen

Die Zeche Zollverein ist nicht nur Welterbestätte, sondern sie war ehemals die größte Steinkohlezeche der Welt und die ehemals größte Kokerei Europas, in der bis 1986 und 1993 mehr als 2.500 Bergleute und Koker täglich 12.000 Tonnen Kohle förderten, aufbereiteten und zu Koks verarbeiteten. Das Gelände umfasst 100 Hektar, die es zu erobern gilt. Das kann man natürlich zu Fuß machen – dann sollte man an genügend Proviant denken und am Abend sich ein Fußbad gönnen. Gerade für alle, die sich einen Überblick über das Gelände verschaffen möchten, bietet sich die Fahrt mit dem Zollverein-Bus an. Seit Frühjahr 2015 fahren sie alle halbe Stunde. Mit sechs Haltestellen verbindet der Linienverkehr die Anlagen von Schacht XII, Schacht 1/2/8 und der Kokerei Zollverein. Man kann zwischendrin aussteigen, den Bereich erkunden und dann zu einem späteren Zeitpunkt den nächsten Bus nehmen.

Sich treiben lassen

Die Zeche Zollverein ist entsprechend ihrer Größe, aber auch ihrer Geschichte unendlich reich an Motiven. Als Fotobegeisterter, so ist es uns ergangen, ist man permanent dazu geneigt, den Auslöser der Kamera zu betätigen, immer wieder neue Blickwinkel einzunehmen und natürlich die Kamerafeatures zur Steigerung der Bildaussage einzusetzen. Das braucht Zeit, weswegen man – sofern man in der Gruppe angereist ist – sich von dieser auch mal lösen sollte, um genügend Zeit für seine Motive zu haben. Wichtig ist natürlich, sich auf die Zeche Zollverein einzulassen – das spiegelt sich in den Aufnahmen anschließend wider. Uns ist es sicherlich wie vielen anderen mit uns so ergangen, dass wir uns alles binnen kürzester Zeit fotografisch erschließen wollten. Davon sollte man, wenn es die Zeit zulässt, Abstand nehmen und sich lieber einen Schwerpunkt setzen und die Zeche Zollverein mehrmals aufsuchen. Nehmen wir allein nur das Ruhr Museum, über das man über eine orange beleuchtete Treppe gelangt. Diese Treppe ist für uns ein so geniales Fotomotiv, dass man als Fotobegeisterter dort schnell mal mehr als eine Stunden und mehr verbringt.

Führungen für Fotobegeisterte

Die Betreiber der Zeche Zollverein wissen um die Begeisterung ihrer Örtlichkeit und bieten speziell für Fotografen das ganze Jahr über spezielle Führungen, aber auch Fotoworkshops von der Aufnahme bis hin zur Ausgabe an.

Das Welterbe Zollverein als Fotolocation

Wer möchte, kann die Zeche Zollverein auch als Fotolocation nutzen. Dazu benötigt man jedoch eine Genehmigung und muss das vollständig ausgefüllte Antragsformular für Fotografier- und Drehgenehmigungen per Fax oder E-Mail an filmfoto.genehmigung@zollverein.de richten. Die Bearbeitung dauert rund fünf Werktage.

Allgemeines für Fotografen

Private Aufnahmen auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein sind ohne eine Fotogenehmigung möglich. Für Aufnahmen, die nicht ausschließlich privat genutzt werden, stellt die Stiftung Zollverein eine Genehmigung aus. Steht das Welterbe Zollverein inhaltlich im Vordergrund, z. B. bei einer Berichterstattung, ist die Genehmigung kostenfrei. Stehen die Inhalte, z. B. bei Produktwerbung, Anzeigen, etc., in keinem Bezug zum Welterbe Zollverein, ist die Genehmigung kostenpflichtig und orientiert sich an den marktüblichen Vergütungen für Bildnutzungsrechte.