Region Mecklenburg-Schwerin – ein Naturidyll mit herzoglicher Tradition
Motivsuche rund um Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt Schwerin: Einst waren die Schlösser Schwerin und Ludwigslust Residenz mecklenburgischer Herzöge. Alleen, Herrenhäuser und Gutsdörfer prägen einen Landstrich, der sich zu einem Paradies für Radler, Paddler und Wanderer entwickelt hat. Rad- und Wanderwege durchziehen sanfte Hügel, weite Wiesen und Wälder mit hunderten Seen und Wasserläufen. Vogelschutzgebiete wie die Lewitz treffen auf historische Städte wie Parchim.
Barockes Schloss und Schlosspark Ludwigslust
Das prächtige Barockschloss Ludwigslust gilt als das „Versailles des Nordens". Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin ließ es 1772 bis 1776 als Mittelpunkt der spätbarocken Stadtanlage von Ludwigslust errichten. Herzstück des Schlosses ist der Goldene Saal. Monumentale Säulen, große Spiegel, prächtige Kristalllüster und ein restaurierter Parkettfußboden lassen ihn in höfischem Glanz erstrahlen. Längst vergangene Zeiten mit prunkvollen Bällen und festlichen Konzerten liegen buchstäblich noch in der Luft. Aber: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Zahlreiche Ornamente wurden in einer eigenen Pappmaché-Manufaktur gefertigt und vergoldet. Der „Ludwigsluster Carton“ aus der „Carton-Fabrique“ machte sich einen Namen und lieferte kunstvollen Raumschmuck bis nach London und Paris.
Heute beherbergt das Palais Bülow eine Pappmaché-Manufaktur. Im einzigen erhaltenen klassizistischen Palais der Residenzstadt können Besucher Workshops und Kurse besuchen.
Eine gelungene Verbindung aus Barockstil und Elementen eines englischen Landschaftsparks: Mit 127 Hektar ist der Schlosspark Ludwigslust einer der größten Parks Norddeutschlands. Ein großzügiges Wegenetz führt zu idyllischen Aussichten und Sehenswürdigkeiten, darunter das ägyptisch anmutende Louisen-Mausoleum, das Helenen-Paulownen-Mausoleum, die neugotische Kirche, eine Grotte sowie verschiedene Denkmäler und Blumengärten.
Barocke Altstadt Ludwigslust – symmetrisch durchgestylt
In der Altstadt reihen sich Backsteinhäuser mit holländischen Stilelementen aneinander, säumen breite Alleen aus Lindenbäumen die Straßen und öffnen sich die Häuserzeilen zu markanten Plätzen. An zahlreichen Gebäuden geben Infotafeln Geschichten zu früheren Bewohnern preis. Zu lesen sind u. a. Anekdoten über Handwerker, Geistliche oder Hofmusiker.
Die Lewitz – weites Wiesenland mit Tradition und Geschichte
Heute gilt die Region südöstlich von Schwerin als Deutschlands größte zusammenhängende Wiesenlandschaft. Rund 900 km offene Wasserläufe, darunter die Müritz-Elde-Wasserstraße, durchziehen die ländliche Gegend, die sich am besten auf Rad- und Wanderwegen, per Kanu oder Boot erkunden lässt.
Es geht durch Alleen aus knorrigen alten Baumriesen, idyllische Dörfer mit Reetdachhäusern, kleinen Fachwerkkirchen, Heimatmuseen und malerischen Dorfplätzen, vorbei an vielen schönen Picknickbänken und -hütten. Sagenpfade erzählen von magischen Wesen und Räubern.
Einst war die Lewitz, abgeleitet vom slawischen „lowit“, was so viel wie jagen oder sammeln bedeutet, ein waldreiches Gebiet. Die mecklenburgischen Herzöge schätzten den schier endlosen Wald- und Wildbestand. Jährlicher Höhepunkt war die Jagd zur Hirschbrunft, der auch illustre Gäste wie Kaiser Wilhelm und Otto von Bismarck beiwohnten.
In den weiten Wiesen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes kann man See- und Fischadler, Eisvögel, Silberreiher, Kraniche oder Graugänse beobachten. Besonders eindrucksvoll ist der Vogelzug im Frühjahr und Herbst, wenn das große Schnattern und Schnalzen für eine beeindruckende Kulisse sorgt.
Parchim – Backsteingotik und grünes Umland
Backsteingebäude, Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen prägen das architektonische Erscheinungsbild der Innenstadt Parchims. Mit den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Marien sowie dem spätgotischen Rathaus gehört die Stadt zur europäischen Route der Backsteingotik. Sichtbar sind ebenso der Burgwall einer 1170 erwähnten Burg und Reste der Stadtbefestigung.
Ein besonderes Schmuckstück ist das 1612 nach dem verheerenden Stadtbrand erbaute Zinnhaus, eines der kulturhistorisch bedeutendsten Bürgerhäuser Parchims. Es beherbergt ein Restaurant, das Obergeschoss wird in den Sommermonaten museal genutzt.
Kein Geringerer als der berühmte preußische Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke erblickte 1800 in Parchim das Licht der Welt. Noch zu seinen Lebzeiten wurde hier das Moltke-Denkmal, ältestes seiner Art Deutschlands, eingeweiht. Als Rittmeister im 2. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 18 hinterließ Oberleutnant Curt von Unger seine Spuren. Johannes Riebling folgte dem Ruf Herzog Heinrichs von Mecklenburg, aus Parchim heraus die Reformation voranzutreiben – er war erster lutherischer Superintendent des Landes.
Hügelig, grün und mit ausgedehnten Wäldern zeigt Parchim sich rundherum: Im Landschaftsschutzgebiet Buchholz mit dem Slater Moor, am Wockersee und dem angrenzenden Wockertal sowie mit dem in Mitteleuropa einmaligen Douglasienbestand am Sonnenberg. Unweit des historischen Zentrums lädt der Wasserwanderrastplatz am Fischerdamm zu einer Pause ein.
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