Malta: Architektonische Highlights und atemberaubende Sonnenuntergänge
Für viele heißt es während der Urlaubszeit „Ab auf die Insel, die Kamera selbstredend mit im Gepäck“ – wer die Kanaren sowie Balearen zu Genüge kennt und auf der Suche nach einem kleinen Geheimtipp ist, dem sei die Inselgruppe Malta ans Herz gelegt. Neben bestem Badewetter und beeindruckender Architektur bietet sie aber vor allem eine Vielzahl an Fotomotiven, die das Fotografen-Herz hochschlagen lassen. Hohe Kirchgewölbe, atemberaubende Sonnenuntergänge und raffinierte Details lassen sich dort auf die Speicherkarte bannen. Die nachstehend zusammengestellte Fototour gibt Anreize und verrät zudem, wie man aus oft abgelichteten Motiven noch das gewisse Extra herausholt.
Erster Fototipp: Nach oben gerichtet
Wer in Malta nicht eine der zahlreichen Kirchen besucht, der verpasst nicht nur ein architektonisches Highlight sondern auch ein spannendes Fotomotiv. Unser Aufnahmetipp: Nehmen Sie die kunstvoll verzierten Kirchendecken doch einmal in ihrer vollen Pracht auf. Hilfreich sind dabei vor allem drei Dinge:
- Eine Kamera mit drehbarem Bildschirm ist perfekt – so kann das Objektiv senkrecht ausgerichtet und die potenzielle Aufnahme über das Klappdisplay kontrolliert werden. Eine weitere Option ist ein Winkelsucher, wie ihn gern Makrofotografen einsetzen.
- Ein Weitwinkelobjektiv garantiert einen großen Bildausschnitt, so dass möglichst viel von der Deckendekoration mit der Kamera eingefangen werden kann.
- Ein Fernauslöser oder alternativ ein zeitverzögerter Selbstauslöser verhindert, dass nicht aus Versehen noch die eigene Stirn mit aufgenommen wird (wobei dies in einzelnen Fällen sicherlich auch einen künstlerischen Effekt haben kann.) Wer im Besitz eines neueren Kameramodells ist, der kann die Kamerasteuerung auch über das Smartphone beziehungsweise Tablet vornehmen.
Eines der wohl am häufigsten abgelichteten Fotomotive ist die Rotunda von Mosta, die für ihr kuppelförmiges Gewölbe bekannt und bei Touristen sehr beliebt ist. Kein Wunder, schließlich verliert sich der Betrachter fast in ihren gold-weißen Details. Wer die Kirche besuchen möchte, kann dies unter der Woche von 9.30 bis 17.00 Uhr, am Samstag von 9.30 bis 16.00 Uhr und am Sonntag von 12.00 bis 16.00 Uhr tun. Der Eintritt kostet zwei Euro.
Die Rotunda von Mosta zieht Jahr für Jahr die Besucher in Scharen an, kein Wunder bei diesem Anblick.
Zweiter Fototipp: Der richtige Durchblick
Auf der Suche nach dem einzigartigen Motiv, das die Malta-Reise perfekt wiedergibt, begegnen jedem Fotografen die typischen, oft hundertfach abgelichteten Postkartenmotive. Doch anstatt diese genauso noch einmal aufzunehmen, kann ein Mauerloch oder ein Torbogen dem Motiv einen neuen Reiz verleihen. So wurde zum Beispiel auch das folgende Bild in Xewkija auf der Insel Gozo, die zur Inselgruppe Malta gehört, auf die Speicherkarte gebannt. Generell lohnt sich ein Ausflug von Malta nach Gozo, da die „kleine Schwester Maltas“ auch zur Hauptreisezeit weitaus weniger touristisch ist und mit der über 5.000 Jahre alten Tempelanlage Ggantija sowie den malerischen Buchten zahlreiche weitere Fotomotive bietet. Nur etwa 20 Minuten dauert die Überfahrt mit einer Fähre und kostet pro Person etwa fünf Euro.
Dritter Fototipp: Atmosphärisches Licht in der blauen Stunde
Nicht nur das Fotomotiv, auch das vorhandene Licht ist ein essentieller Bestandteil eines guten Fotos. Neben den Aufnahmen bei Sonnenaufgang und -untergang ist insbesondere die so genannte „blaue Stunde“ bei Fotografen beliebt. Sie taucht, sobald die Sonne untergegangen ist, den Himmel in ein sehr sattes, tiefes Blau und lässt am Horizont noch einen gelben und roten Ton erahnen. Wer seine Fototour plant, Aufnahmen während des Sonnenunterganges oder der blauen Stunde zu machen, der kann beispielsweise mit einer Applikation wie „Blaue Stunde“ für das Smartphone unter iOS und Android herausfinden, von wann bis wann dafür das perfekte Licht ist. Wichtig ist, rechtzeitig vor Ort zu sein, denn für die Bildgestaltung sollte man immer genügend Zeit einplanen.
Malta ist wie gemacht für Bilder, auf denen der Sonnenuntergang zu erahnen ist, da durch die alten Gebäude und das Wasser Spiegelungen entstehen, die in Kombination mit dem rosagefärbten Himmel an eine Fantasiewelt erinnern. Wichtig ist beim Fotografieren mit reduzierten Lichteinfällen immer ein Stativ, damit das Bild trotz längerer Belichtungszeit nicht verwackelt und eine möglichst große Blendenöffnung (= eine möglichst kleine Blendenzahl), um das Licht der Abend- oder frühen Morgenstunden einzufangen. Wer kein Stativ mit sich herumtragen möchte, kann die Kamera auch vorsichtig auf einer Mauer oder ähnlichem platzieren. Da diese aber oft nicht ganz eben sind, lohnt es sich, hier auf einen Selbst- oder Fernauslöser zurückzugreifen. So kann ein Verwackeln vermieden und der Sonnenuntergang in seiner ganzen Pracht scharf abgebildet werden.
Vierter Fototipp: Bewegungen einfangen
Wer genug statische Architektur vor der Linse hatte und auf der Suche nach etwas belebterem ist, der sollte sich auf in Maltas Haupstadt Valetta machen. Hier lässt sich nicht nur die Wachablösung am St. George Palace fotografieren, sondern auch das Abfeuern der Kanonen eindrucksvoll festhalten. Unser Tipp ist dabei der Einsatz des Serienmodus, sofern die eigene Kamera diesen anbietet. Dabei werden hintereinander in wenigen Sekunden zahlreiche Aufnahmen festgehalten, so dass man später aus einer Vielzahl von Bildern den eigenen Favoriten wählen kann. Neue Kameramodelle, wie beispielsweise die Lumix von Panasonic, ermöglichen im sogenannten „Pre-Burst-Modus“ sogar das Aufnehmen von 30 Bildern, bevor der Auslöser betätigt wurde. So geht einem der oben abgebildete Kanonenschuss auf keinen Fall durch die Lappen.