Warum der Blitz ein wichtiges Fotozubehör ist

Möchte man die volle Kontrolle über das Licht haben, dann führt meist kein Weg am Blitz vorbei

Aktuelle Kameramodelle warten mit Sensorempfindlichkeiten auf, die nicht nur atemberaubend sind, sondern Fotografen einen noch größeren Spielraum bei nicht so günstigen Lichtbedingungen garantieren. Und war bis vor wenigen Jahren noch vom Bildrauschen die Rede, dass mit der Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit einherging, so ist das heute nicht mehr von so elementarer Bedeutung. Fakt ist bei allen noch so herausstechenden Kamerainnovationen, dass zu hohe Sensorempfindlichkeiten sich nicht immer positiv auf die Bildqualität auswirken. Der Blitz ist also nach wie vor ein wichtiges Zubehör, auf das Fotografen nicht verzichten sollten. Und der Blitz-Einsatz lohnt sich auch dann, wenn die Lichtbedingungen gut sind.

Eingebauter Blitz – Aufsteckblitz

Die Aufnahme entstand an einem verregneten Tag in meiner Wohnung. Aufgenommen mit einer Canon 100D, Canon 40mm Pencake-Objektiv und Yongnuo-Blitz.

Sehr viele Kameramodelle aus den Segmenten Kompaktkamera, Spiegelreflexkamera und kompakte Systemkamera verfügen über einen fest eingebauten Blitz. Das ist von Vorteil, denn so führt man den Blitz immer mit sich. Die Leistungsfähigkeit der eingebauten Blitzgeräte ist inzwischen beachtlich. Dennoch verfügen zahlreiche Kameramodelle neben einem fest eingebauten Blitz zusätzlich über einen sogenannten Blitzschuh, so dass Aufsteckblitzgeräte zum Einsatz kommen können. Und das ist auch von Vorteil, denn Aufsteckblitzgeräte sind wesentlich leistungsfähiger, als die eingebauten. Zudem sagt man ihnen nach, dass ihr Licht weicher ist. Und ein weiterer Pluspunkt der für den Aufsteckblitz spricht ist, dass sie besser gesteuert werden können. Man denke hier an das indirekte Blitzen über eine Zimmerdecke. Warum Aufsteckblitze leistungsfähiger sind als die eingebauten Modelle liegt auf der Hand. Kamerahersteller gehen mit den eingebauten Blitzgeräten einen Kompromiss ein. In der Regel ist dieser nämlich längst nicht so groß wie ein Aufsteckblitzgerät und zudem ist an den Energiehaushalt der Kamera zu denken. Aufsteckblitzgeräte werden separat mit Energie versorgt, denn sonst hätte sie nicht diese Leistungsfähigkeit. Und dann gibt es hochwertige Kameramodelle die nur über einen Blitzschuh verfügen. Hier gehen die Hersteller davon aus, dass ein eingebauter Blitz die Nutzer bei ihren Ansprüchen nicht zufriedenstellen würde.

Blitzen lohnt sich

Model indoor vor grauem Fotopapier fotografiert. Hintergrund als Compositing ausgetauscht. Blitz war Beautydish hochfrontal und Tube für Hintergrund auf Mitte des Papiers.

Der Einsatz des Blitzes stellt eine Erweiterung der kreativen fotografischen Optionen dar und zwar auch dann, wenn die Lichtbedingungen optimal sind. Mit Hilfe des Blitzes – insbesondere der Aufsteckblitze – hat man die volle Kontrolle über den Bilderlook. Man kann Einfluss nehmen auf die Lichtstärke, die Richtung und die Intensität von Schatten. Aufsteckblitze sind flexibel einsetzbar – sie lassen sich drehen und schwenken. Das ermöglicht das bereits erwähnte indirekte Blitzen. Die Ausleuchtung ist in der Regel angenehmer, weil das Licht nicht nur weicher sondern auch gleichmäßiger ist. Übrigens: Je größer die Lichtquelle ist, desto weicher und gleichmäßiger wirkt die Ausleuchtung, wenn indirekt geblitzt wird. Im Gegensatz zum eingebauten Blitz reduzieren Aufsteckblitze auch das Risiko von roten Augen. Grund dafür ist, dass sie als Lichtquelle weitgenug von der optischen Achse entfernt sind.

 

Kenngröße für die Leistungsfähigkeit

Aufschluss über die Leistungsfähigkeit gibt die Leitzahl. Diese steht in Abhängigkeit vom eingestellten ISO-Wert und der Reflektorposition. In der Regel – aber eben nicht immer – wird die Leitzahl für ISO 100 und maximal gezoomten Reflektor angegeben.

 

Welcher Blitz ist der passende?

Eine Goldfliege auf einer Zauberschneeblüte. Aber bitte nicht auf unserem Schweinebraten. (Kurzzeitbelichtung mit Ringblitz)

Liebäugelt man mit der Anschaffung eines Aufsteckblitzes, so muss die Kamera über einen Blitzschuh verfügen. Das Angebot an Aufsteckblitzen ist umfangreich, so dass gewährleistet ist, dass jeder den passenden Blitz für sich findet. Kaufkriterien sollten neben der Leistungsfähigkeit (Leitzahl) auch Ausstattung, Größe und Gewicht, aber auch zur Verfügung stehendes zusätzliches Zubehör sein. Es gibt Blitzgeräte mit einer sehr einfachen Tastensteuerung aber auch Modelle, bei denen die Blitzsteuerung über das Touchdisplay erfolgt. Möchte man viel Spielraum in der Blitzanwendung haben, dann sollte man sich für einen möglichst leistungsstarken Blitz entscheiden. Wenn nicht die volle Blitzleistung benötigt wird, so kann man Herunterregeln – hinzuregeln gelingt jedoch immer nur bis zur maximalen Leistung des Blitzgerätes. Hat man seinen fotografischen Schwerpunkt in der Makrofotografie so ist ein ringförmiger Blitz eine gute Option. Dieser sorgt für eine schattenfreie Ausleuchtung – das Blitzlicht liegt auf der Objektivebene, wodurch man keinen Schatten auf das Motiv wirft. Soll der Blitz auch als Lichtquelle für den Videodreh herangezogen werden, so ist beim Kauf darauf zu achten, dass er über ein integriertes Videolicht (LED-Leuchte) verfügt. Dieses ist für eine gute Ausleuchtung im Nahbereich meist ausreichend. Zahlreiche Aufsteckblitze sind heute mit einem USB-Anschluss ausgestattet. Damit ist gewährleistet, dass man auf einfache Art und Weise Firmware-Updates auf den Blitz laden kann.