Digitale Schwarzweißfotografie – Welche Filter sind ratsam

Wer die Schwarzweißfotografie als seine Domäne entdeckt und dabei die beste Qualität mit seiner Digitalkamera erzielen möchte, der sollte sich für die Farbaufnahme entscheiden und zudem das RAW-Format wählen. Die Umwandlung in Schwarzweiß erfolgt anschließend mittels digitaler Bildbearbeitung. Als wichtigste Filter in der digitalen Schwarzweißfotografie, deren Basis ein Farbbild sein sollte, sind die Filter UV- und Skylight- sowie der Polarisations- und Verlaufsfilter.

Das UV-Filter sperrt das ultraviolette Licht. Die vom UV-Licht hervorgerufenen leichten Unschärfen werden durch das Filter herausgefiltert. UV-Filter kommen bevorzugt in der Landschaftsfotografie wie beispielsweise in den Bergen zum Einsatz.

Skylight-Filter werden wir UV-Filter gern als Objektivschutz verwendet. Bei ihnen handelt es sich um einen sehr schwachen Farbkonversionsfilter, das für eine geringfügig wärmere d.h. rötlichere Farbwiedergabe sorgt. Bei Digitalkameras ist dieser Einfluss irrelevant, denn der Weißabgleich korrigiert die leichte Filterwirkung.

Polarisationsfilter dienen dazu, Reflexionen auf nicht metallischen Flächen auszuschalten oder zu reduzieren. Damit wirken Farben intensiver, das Blattgrün wirkt kräftiger, der Himmel dunkler, die Kontraste werden gesteigert. Polfilter gelten auch als die Saubermacher der Fotografie, weil sie für klare, reine Farben sorgen und den Dunst reduzieren.

Neutraldichtefilter, auch Graufilter genannt, mindern das auf den Sensor fallende Licht und erlauben somit, die Blende weiter zu öffnen oder die Verschlusszeit zu verlängern. So lassen sich Bewegungsunschärfen oder eine Begrenzung der Schärfentiefe im Motiv realisieren. Wie ihr Name sagt, sind diese Dichtefilter farbneutral. Sie reduzieren nur die Menge des durch das Objektiv auf den Sensor fallenden Lichts, ohne die Farbe zu beeinflussen. ND-Filter gibt es zur genauen Dosierung des Lichts in unterschiedlichen Stärken.

Eine Variante der Neutraldichte- oder Graufilter sind die ND-Verlaufsfilter. Auch sie gibt es in unterschiedlichen Stärken. Sie dienen vor allem bei Landschaftsaufnahmen mit hellem Himmel zum Kontrastausgleich, indem sie das hellere Himmelslicht reduzieren, ohne die übrigen Motivpartien zu beeinflussen. ND-Verlaufsfilter werden gleichmäßig von der Filtermitte aus dunkler. Auch sie gibt es in unterschiedlichen Stärken.

Viele, die noch die Analogfotografie aktiv miterlebt und ihr aktiv nachgegangen sind, assoziieren mit der Schwarzweißfotografie den Einsatz von Gelb-, Orange-, Rot-, Grün- und Blaufilter, die für Dramaturgie stehen. Diese Filter beeinflussen in der analogen Schwarzweißfotografie die Übersetzung der verschiedenen Farben in Grauwerte und damit auch den Kontrast. Die Funktionsweise ist, dass diese Filter die Lichtwellen der eigenen Farbe durchlassen während das Licht seiner Komplementärfarbe absorbiert wird. In der Digitalfotografie wird der Einsatz der genannten Filter nicht empfohlen. Grund dafür ist, dass die Farbfilter ihre Wirkung verlieren und zu flauen Bildern führen.