Stabil bleiben – Stativeinsatz in der Landschaftsfotografie

Im Interview berichtet Fotograf Hannes Lemberger über seine Stativ-Tipps für verwacklungsfreie Landschaftsaufnahmen.

Hannes, für Deine Landschaftsaufnahmen reist du normalerweise um die halbe Welt, hattest vor Corona eine Balkan-Tour hinter dir und planst aktuell schon die nächsten Routen in den Norden. Was ist dir an deiner technischen Ausrüstung besonders wichtig?

Mir ist vor allem wichtig, dass ich mich zu 100 Prozent auf mein Equipment verlassen kann. Das fängt bei der Kamera an und geht über den Rucksack bis hin zum Filter oder dem Fernauslöser. Jedes noch so kleine Helferlein muss funktionieren, damit ich mich im entscheidenden Moment nur auf das Motiv konzentrieren kann. Ich habe viel ausprobiert und arbeite nun aber schon länger mit Zubehör, welches sich bewährt hat.

 

Dass Landschaftsfotografen kaum auf ein Stativ verzichten können, ist bekannt. Worauf aber kommt es bei der Auswahl des richtigen Equipments an?

Mit einem Stativ bist du unabhängig von den Lichtbedingungen und kannst exakt so lange belichten, wie es nötig ist. Auch den Bildaufbau kannst du viel bewusster bestimmen. Für maximale Bildqualität und verwacklungsfreie Aufnahmen bei meinen Bildern setze ich auf ein stabiles Stativ mit umklappbarer Mittelsäule. Es ist die ideale Kombi aus Mobilität – das Packmaß beträgt in meinem Fall nur 43 cm – und hoher Stabilität, die selbst bei einer Zuladung von 10 Kilogramm und beim Gebrauch von schweren Objektiven einen komfortablen Einsatz gewährleistet.

Wie unterscheidet sich das Stativ von anderen und was macht es so besonders für Landschaftsfotografen?

Das Stativ ist für mich die perfekte Schnittstelle zwischen einem leichtem Reisestativ mit geringem Packmaß und der Leistung eines großen Profi-Stativs. Dies betrifft insbesondere die umlegbare Mittelsäule. Ich muss kein großes Stativ mehr mitnehmen, um maximale Stabilität zu erhalten. Besonders bei Landschaftsaufnahmen, für die man oft den ganzen Tag auf den Beinen ist, spielt das Gewicht des Zubehörs eine extrem große Rolle. Dazu kommt, dass auf ein Minimum zusammenklappbare Stative besser in den Rucksack passen. In der Landschaftsfotografie kommt es oftmals auf die Perspektive an. Sehr oft lege ich die Mittelsäule um, um aus einer bodennahen Lage zu fotografieren – das schafft eine ganz besondere Aussicht. Dafür brauchte ich bisher immer ein großes Stativ. Das führt auch direkt zum für mich größten Vorteil: maximale Stabilität eines Profi-Stativs bei minimalem Gewicht eines Reisestativs.

Zur Person:

Hannes Lemberger (*1984) lebt mit seiner Familie in Erlangen. Als Landschaftsfotograf reiste er in den vergangenen Jahren unter anderem nach Island, Österreich, in die Schweiz und nach Slowenien. Gemeinsam mit seiner Frau ist er außerdem als Hochzeitsfoto- und videograf tätig.