Fotografieren im Herbst: Bunte Blätter und Nebelschwaden

Die Natur färbt sich und der Nebel taucht alles in einen grauen Schleier. Der Herbst ist fotografisch betrachtet eine der vielfältigsten Jahreszeiten. Nutzen Sie die Zeit und sammeln Sie Herbstmotive – wir geben Ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg.
Der Herbst ist für Fotografen eine dankbare Jahreszeit: Der Sonnenstand ist nicht mehr so hoch wie im Sommer und die Landschaft zeigt sich monoton oder mit den vielen Blättern äußerst farbenfroh. Es lohnt sich, auf einem Sonntagsspaziergang die Digitalkamera mitzunehmen – auch wenn der Nebel scheinbar alles verdeckt.
Die Zeit kommt, in welcher der Nebel die Landschaft taucht und sie überblickbar klein macht. Gerade wenn die Lichtbedingungen für Schönwetterfotografen unpassend sind, gelingen Ihnen die schönsten Bilder mit monochromer Farbgebung. In der Nähe von Bäumen ist der ganze Boden mit einer weichen Matte aus farbigen Blättern bedeckt. Ein Muss für einen Bilderjäger! Die meist ähnlichen Farbtöne geben dem Bild eine ruhige Stimmung, welche durch die verschiedenen Blattstrukturen ergänzt wird. Die roten, orangen, gelben und braunen Blätter im Herbst geben herrliche Fotomotive ab. Ob eine bunte Blätterdecke, die sich wie Feuer über den braunen Erdboden legt oder einzelne Blätter in Nahaufnahmen – der Kontrast zu dem meist dunklen Hintergrund sieht toll aus. Wenn Sie ein besonders schönes Herbstblatt finden, so lohnt es sich, dieses auf einen ruhigeren Hintergrund zu legen. Besondere Kontraste bieten geteerte Straßen, nasse Kieswege, das saftige Gras oder ein Teppich von andersfarbigen Blättern.

Einzelne Blätter lassen sich am besten mit einem Makroobjektiv und langer Brennweite aufnehmen. So verschwimmt der Hintergrund, was ihn weicher und ruhiger wirken lässt. Bei Makro– oder Nahaufnahmen kann schon eine winzig kleine Bewegung während des Fotografierens dafür sorgen, dass das Hauptmotiv unscharf wird. Wer keine sehr ruhige Hand hat, sollte sich mit einem Stativ behelfen. Alternativ kann man auch Ellenbogen oder Arme aufstützen. Es empfiehlt sich aber so oder so – wie im Grunde bei jedem Foto – mehrere Aufnahmen zu machen und im Anschluss das Beste auszuwählen. Betrachtet man die Fotos am großen Computermonitor, können einem Unterschiede auffallen, die man am kleinen Kameradisplay nicht bemerkt.
Wenn Sie früh aufstehen und der Nebel sich gelichtet hat, glänzen die Tautropfen auf Grashalmen und Blättern wunderschön. Wichtig: Verwenden Sie eine lange Brennweite und eine große Blendenöffnung. Dann versinkt der Vorder- und Hintergrund in einer schönen Unschärfe.
Bei all den bunten Blättern vergisst man schnell, dass die Flora des Herbstes auch noch andere Motive zu bieten hat. Auch die vielen verschiedenen Pilze, die im Herbst aus dem Waldboden sprießen, bieten seltene und teilweise einzigartige Motive. Hat man einen fotogenen Pilz entdeckt, empfiehlt es sich, mit verschiedenen Perspektiven und Bildausschnitten zu experimentieren.
Dabei darf man sich ruhig auch mal ein bisschen bewegen – sich auf den Boden legen, hinknien oder von einer erhöhten Position aus fotografieren. So bekommt man Perspektiven und Bildausschnitte, die eine nette Abwechslung zu den üblichen Fotos sind, die einfach nur im Stehen geschossen worden sind. Die ungewöhnlichen Blickwinkel laden die Betrachter der Fotos dazu ein, länger bei dem jeweiligen Bild zu verweilen und sich zu fragen, wie es wohl entstanden ist.
