2020 daheim: Foto-Tipps für perfekte Makroaufnahmen im eigenen Garten

Der Natur ganz nah sein – In diesem Sommer haben wir zu schätzen gelernt, das eigene Land zu erkunden und eine schöne Zeit zu Hause zu verbringen. Der Urlaub daheim war und ist für viele Deutsche ein neu entdecktes Paradies. Schließlich warten im heimischen Garten zahlreiche Motive nur darauf, vor die Linse zu rücken. Im Interview mit Profi-Fotograf Uwe Statz verraten wir Ihnen die Zutaten für scharfe und verwacklungsfreie Makro-Aufnahmen.

Herr Statz, worauf kommt es bei der Makrofotografie besonders an?

Auf das Auge für die winzigen Elemente. Schulen Sie Ihr Auge für interessante Details und schauen Sie weniger auf das große Ganze. Das können zum Beispiel die Fühler einer Schnecke sein, die durch eine besonders offene Blende und einen exakten Fokus ungewöhnlich in Szene gesetzt werden.

Welche Rolle spielt das Licht?

Eine besonders wichtige. Um bei großen Abbildungsmaßstäben genügend Schärfentiefe zu erhalten, muss bei der Makrofotografie stärker abgeblendet werden als in anderen Bereichen der Fotografie. Gutes Licht heißt in diesem Zusammenhang diffuses, also weiches Licht, welches das Motiv gleichmäßig ausleuchtet. So sollten Makrofotografen das harte Licht der Mittagssonne unbedingt meiden. Hilfsmittel können ein bedeckter Himmel oder aber eine externe Lichtquelle bei völliger Dunkelheit sein, wie etwa ein Mini-LED-Licht oder eine Taschenlampe.

Welche Technik nutzen Sie, um die perfekte Makro-Aufnahme zu erzeugen?

Mit einem Makro-Objektiv lässt sich ein Abbildungsmaßstab von bis zu 1:1 erreichen. Die Objektive zeichnen sich auch durch eine enorme Schärfe aus. Spiegelreflex- oder Systemkameras bringen beste Voraussetzungen für Makroaufnahmen mit. Eine Abblendtaste zur Kontrolle der Schärfeverteilung ist von großem Vorteil, ebenso wie der Anschluss eines Kabel- oder Fernauslösers. Für maximale Bildqualität und verwacklungsfreie Aufnahmen bei Detailbildern setzte ich auf ein leichtes, aber stabiles Stativ. Es muss selbst bei einer hohen Zuladung und beim Gebrauch von schweren Makroobjektiven einen einwandfreien und komfortablen Einsatz gewährleisten.

Zum Abschluss, Ihre drei Top-Tipps für Makro-Fotografen?

  • Achten Sie auf kleine, unscheinbare Details und setzen Sie diese mit offener bis mittlerer Blende in Szene. Hellen Sie mit Reflektoren und LED die Szene auf.
  • Gehen Sie auf Augenhöhe mit Käfer, Blume, Schnecke und Co. Nutzen Sie die maximale Naheinstellgrenze Ihres Objekts aus.
  • Nutzen Sie ein Stativ mit umlegbarer Mittelsäule, einem zuverlässigen Kugelkopf und einen Makro-Einstellschlitten für maximal scharfe und verwacklungsfreie Aufnahmen.