Der 57-jährige Jürgen Hackenjos aus Nürtingen in Baden-Württemberg sicherte sich mit seinem Bild „Lieferservice“ den ersten Platz beim Blende-Fotowettbewerb auf Bundesebene. Im Interview verrät er uns, wie er zur Fotografie gekommen ist und was seine liebsten Motive sind.
- Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?
Als Kind schon begeistert von Fotografien unterschiedlichster Sujets, im Alter von 10 Jahren gestartet mit sog. „Ritsch-Ratsch Kamera", mit 14 erste Spiegelreflexkamera, Autodidakt, als Gymnasiast Teilnahme an einer Foto Arbeitsgruppe (Fotografie und Dunkelkammer), richtig tief eingetaucht in die Fotografie mit der ersten Vollformatsystemkamera in 2016 (einen nicht unerheblichen Teil meiner Freizeit widme ich seither der Fotografie), Mitglied in der Gesellschaft für Naturfotografie, Naturfotografie ist mein fotografisches Yoga – Entspannung pur und schärfen der Sinne/Wahrnehmung/Achtsamkeit. Seit Oktober 2021 Nebengewerbe Fotografie als Kleinunternehmer mit breitem Feld an Sujets (insbesondere „People": Hochzeiten, Portrait, etc. bis Produktfotografie). Ich will mich gar nicht auf ein Sujet beschränken, dazu ist Fotografie viel zu spannend, gibt es so viel zu entdecken und die vermeintlichen Grenzen verwischen. Beispiel: Allgemeines Verständnis bei Einsatz von Blitzen in der Lichtsetzung, aber dann auch Einsatz bspw. im Studio, im Feld in der Makrofotografie oder im Sport – warum sollte ich mich da einschränken?
- Welche Ausstattung haben Sie für das Bild verwendet?
Das Bild entstand mit einer Sony Alpha1, Objektiv Sony FE F5,6-6,3/200-600 mm, Stativ Gitzo GT3543LS mit Gitzo Gimbal Stativkopf GHFG1
- Haben Sie das erste Mal am Blende-Fotowettbewerb teilgenommen?
Es war erst meine zweite Teilnahme. Im Vorjahr gab es einen 13. Platz im lokalen Entscheid mit einer Landschaftsaufnahme. Eigentlich wurde ich immer mal wieder „gedrängt" doch mal Bilder zu einem Wettbewerb einzureichen. Ich glaube ohne externen Anstoß hätte es keine Wettbewerbsteilnahme gegeben.
- Woher haben Sie ihre Inspiration für ihr Motiv?
Die Idee kam bei der aufmerksamen Beobachtung der Verhaltensmuster der Stare. Letztlich wurde ich so auch erst auf das Nest aufmerksam. Die Fütterungssituation mit den Interaktionen ist an sich schon spannend, die unablässige Nahrungsbeschaffung einfach nur beeindruckend. Aber dann möchte ich die irisierenden Farben des Gefieders festhalten, die Eleganz im Anflug, die Jungvögel mit ihren Köpfen und den fordernden offenen Schnäbeln. Bei diesem Nest waren recht viele Voraussetzungen für die Umsetzung der Bildidee gegeben. Die Schönheit der Natur in einem Bild festhalten und sichtbar machen, was man mit bloßem Auge nur erahnen kann.